
Leben im ständigen Vergleich! Wozu das Ganze?
Höher, schneller, weiter…. Oder: Mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Kinder…. Oder in Bücherkreisen und das ist das, worauf ich heute eingehen werde, weil es ja nun mal ein Buchblog ist: Mein SuB (Stapel ungelesener Bücher), meine Rezensionsexemplare, meine gelesenen Bücher, meine gekauften Bücher, meine Follower…
Im Internet, besonders bei Facebook und in diversen Büchergruppen vergleichen sich die Menschen tagtäglich miteinander und ganz oft kommt es zu den wildesten Diskussionen.
Wie viele Bücher habt ihr in diesem Monat/Jahr gelesen? Habt ihr ein Jahresziel? Wie hoch ist euer Sub? Meiner bei 453 Büchern…In Gruppen oft gestellte Fragen, die an sich ja überhaupt nichts schlimmes sind. Sportler fragen sich gegenseitig doch auch, wie weit sie gelaufen sind oder was sie erreichen wollen – und da wird das überhaupt nicht negativ aufgefasst. Manche sind auch einfach froh über ihre eigene kleine “Bibliothek” im Haus und zeigen das stolz. Aber in Gruppen kann man darauf warten, dass ein Shitstorm losbricht: “Lesen soll Spaß machen und kein Wettbewerb sein, Immer diese Schw…vergleiche…”.
Genau so ist es mit gekauften Büchern oder bekommenen Rezensionsexemplaren. Manchmal wirkt es, als würden die Menschen sich untereinander nichts gönnen und keiner gönnt dem anderen mehr als man selbst hat. Ist das wirklich nötig? NEIN!
Ich bin eigentlich total tiefenentspannt bei Vergleichen, sehe aber immer wieder Menschen, die sich wahnsinnig über Dinge echauffieren können.
Ja, ich sehe auch oft Bilder, bei denen Blogger ihre Rezensionsexemplare zeigen – und das können viele sein. Aber dann denke ich mir immer, dass diese Blogger sich die Rezensionsexemplare erarbeitet und verdient haben. Autoren und Verlage verschicken nicht einfach so Bücher – man muss schon dafür was tun bzw. getan haben. Ich persönlich frage selten Bücher an und stecke wahrscheinlich deutlich weniger Zeit in meinen Blog als andere – warum also sollte ich einfach so Bücher zugeschickt bekommen?
Followerzahlen – wenn ein Blog mehr Followerzahlen hat als der eigene, dann wird das sicherlich irgendwie verdient sein. Auch, wenn ich es bei manchen vielleicht selbst nicht nachvollziehen kann: sie haben wohl was richtig gemacht. Manche Blogger stecken unglaublich VIEL Zeit, Aufwand und auch manchmal auch Geld in Ihren Blog – insofern sind sie erfolgreicher (was die Zahlen angeht). Es gibt natürlich auch Blogs, die ich toll finde und bei denen ich denke, dass sie viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten – aber Followerzahlen an sich sind auch kein Qualitätsmerkmal – insofern passt das schon und ich bewundere Ihren Einsatz. Langfristig wird die Qualität sicher für Ihren zahlenmäßigen Erfolg sorgen. Ich denke jeder achtet irgendwie auf die Zahlen – wichtiger sollte aber der Spaß, der Content und das Miteinander sein.
Gelesene Bücher: Respekt, da hat sich jemand viel Zeit für´s lesen nehmen können. Warum ärgert man sich selbst, wenn jemand viele Bücher gelesen hat? Sollte man nicht stattdessen lieber die Frage stellen, welches Buch gut und zu empfehlen war? Kommentare wie: “Dafür hätte ich keine Zeit, schließlich hab ich Kinder, Haushalt und muss arbeiten” empfinde ich als unnötig – jeder Mensch hat Aufgaben im Leben und setzt seine Prioritäten anders. Es gibt Monate, da lese ich nicht viele Bücher – aber warum sollte es mich stören, wenn jemand anders mehr Zeit hat?
Gekaufte Bücher: Wow, da hat aber jemand viele Bücher gekauft. Das kaufe ich mir manchmal nicht in einem halben Jahr… Die Person, die sich die Bücher gekauft hat, musste auch dafür Geld ausgeben und für dieses Geld arbeiten – also warum nicht? Ich stecke viel Geld in meine Kinder – und das macht mich glücklicher (naja, meistens, manchmal würde ich auch gerne einfach meine komplette Wunschliste bestellen.)
Man kommt im realen Leben und auch im Internet nicht an Vergleichen vorbei. Das kann uns manchmal deprimieren, wenn unsere Bilder nicht so schön sind wie bei anderen oder wenn wir allgemein sehen, was andere schon erreicht haben. Vergleiche sind gut, wenn sie unseren Ehrgeiz beflügeln, wenn sie uns inspirieren und nach höherem Streben lassen.
In diesem Sinne: Nutzt Vergleiche im positiven Sinne – wenn jemand tolle Bilder machen kann – vielleicht gibt es Tipps, die derjenige euch geben kann?
Messt euch nicht an Zahlen, sondern habt Spaß an dem, was ihr tut. Wenn man 2 gute Bücher gelesen hat, ist das doch besser als 10 durchschnittliche. Wenn ein Blog mehr Rückmeldungen hat – am Ball bleiben und versuchen, mehr Ansprache zu erreichen. Ich weiß, das das nicht immer einfach ist, ich sehe das bei mir selbst ja auch… aber es entspannt ungemein, mehr auf sich und nicht auf andere zu sehen.
Das war jetzt wieder mal ein ziemlich langer Beitrag – wie seht ihr das Ganze?
Die Beiträge der anderen Pinkys findet ihr (im Laufe des Tages) hier:


6 Kommentare
Aleshanee
Schönen guten Morgen Sina,
und vielen Dank für diesen tollen Beitrag, der spricht mir absolut aus dem Herzen!!!
Zum einen gehen mir die Vergleiche mittlerweile etwas auf den Keks, ABER, was viele scheinbar noch nicht wissen, man kann tatsächlich weiterscrollen, wenn einen sowas nicht interessiert 😉
Diese ganzen vor Neid triefenden Kommentare finde ich auch extrem nervig und absolut überflüssig!
Das man vergleicht ist normal, wie du schon sagst, das macht jeder in den unterschiedlichsten Situationen andauernd im Alltag und eben natürlich auch beim Hobby. Und natürlich denke ich mir manchmal auch: ich hätte auch gerne mehr Zeit, oder ich würde mir dieses neue Buch jetzt auch gerne kaufen … ja, das DENKE ich mir, aber ich sehe keinen Sinn darin, neidisch zu sein und das auch noch hinzuschreiben! Ich hätte auch gerne ein eigenes Haus mit Pool oder eine coole Hütte am Strand oder einen geilen Urlaub in der Karibik *lach* Soll ich jetzt allen hinterher neiden die das haben? ^^
So viele Menschen sind anscheinend potenziell unzufrieden mit ihrem Leben und gucken deshalb immer auf andere, ein Trend, der sehr schade ist, denn dabei vergessen eben auch die meisten, was sie tatsächlich haben und was oft viel mehr wert ist.
Auch finde ich, dass viele sich anscheinend gar nicht mehr einfach mitfreuen können, dass andere eben gerade Glück gehabt haben, oder sich Zeit genommen haben, oder sich eben viele tolle Bücher gekauft haben … wenn da ein Neidgedanke aufkommt, sollte ich mein eigenes Leben überdenken, und nicht das der anderen!
Die Followerzahlen – ja das ist auch immer wieder ein Thema. Zum einen wird drauf rumgehackt, dass die Verlage “so viel verlangen” um eine Chance auf ein Rezi-Ex zu haben, zum anderen werden Blogger schief angeschaut, die “viele” Rezensionsexemplare abstauben. Die Verlag schenken halt nunmal nicht einfach so Bücher her, das müsste doch jedem bewusst sein und auch der Zweck des ganzen … aber bevor ich mir jetzt hier einen Wolf schreibe: ich bin absolut der gleichen Meinung wie du und finde es super, wie du es formuliert hast! <3
Liebste Grüße, Aleshanee
SinaPuck
Vielen, vielen Dank! Ich bin ja immer etwas nervös, solche Beiträge zu veröffentlichen und bin echt froh, wenn man mich und meine wirren Gedanken verstehen kann. Ganz liebe Grüße zurück
Aleshanee
Jaaa, ich bin da auch sehr vorsichtig, blöderweise … andere hauen mit ihrer Meinung wie ein Vorschlaghammer um sich ohne Rücksicht und man selbst zweifelt, eben weil man oft genug ein “doofes” Feedback bekommt von Leuten, die überhaupt nicht nachdenken, was man eigentlich geschrieben hat und was man damit meint.
Meinungsäußerung ist ja immer gerne gesehen, aber man sollte es schon so verpacken, ohne andere zu verletzen und auf einem normalen Niveau. Aber manche können das anscheinend nicht mehr.
Ich finds toll wie du es geschrieben hast! 🙂
Ela
Guten Morgen Sina,
ich bin absolut nicht neidisch, wie viele Bücher jemand besitzt oder liest – aber ein kleines bisschen “neidisch” bin ich darauf, dass ihr oft so viele Bücher in so kurzer Zeit lest. Einer meiner Lieblingssprüche ist eigentlich “So many books, so little time” – ich sehe immer wieder Bücher, die ich mir kaufe und lesen will – und komme oft überhaupt nicht weiter. Entweder weil mir tatsächich schlicht und einfach die Zeit fehlt, manchmal aber auch, weil mir an diesem Tag tatsächlich die Lust zum Lesen fehlt.
Wie macht ihr – im speziellen Fall jetzt du 🙂 – das, viele Bücher zu lesen. Du hast doch bestimmt auch noch viele andere Dinge zu tun, und trotzdem kommst du scheinbar auch zum lesen. 🙂 🙂
Nein, ich will jetzt natürlich keine Anleitung zum “möglichst viele Bücher gleichzeitig lesen” – das “Zeitmanagement” dazu würde ich mich einfach interessieren.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag – das Wetter ist ja, zumindest bei uns, ideal für Tee und Bücher. Liebe Grüße aus Hechingen
Ela
SinaPuck
Guten Morgen. Eine Anleitung zum “möglichst viele Bücher gleichzeitig lesen” könnte ich dir sowieso nicht geben. Ich lese tatsächlich nur eins nach dem anderen. Und bezüglich des Zeitmanagements habe ich auch keinen wirklichen Tipp – es hört sich vielleicht blöd an aber: ich nehme mir einfach die Zeit zum Lesen. Manchmal klappt es mehr, manchmal weniger. Manchmal mache ich den Haushalt im Schnellverfahren und habe dann noch Zeit. Manchmal setze ich mich zu den Kindern während sie Hausaufgaben machen und bin bei Fragen ansprechbar. Manchmal blende ich auch einfach alles aus und lese einfach…
Ich lese immer abends vor dem Einschlafen. An manchen Tagen schaffe ich tatsächlich nicht viel, weil ich so müde bin aber dann ist das so. Ich zwinge mich nicht zum lesen – es ist für mich ein Ausgleich zum Alltag und wenn es passt, dann passt es. Tja – du siehst: leider habe ich kein Rezept für dich. Wenn Du gerade keine Lust hast, dann ist es vielleicht auch das falsche Buch. Wenn mich ein Buch richtig packt, dann kann ich auch tatsächlich nicht aufhören.
Tee und Bücher hören sich toll an! Das wird ich vielleicht heute mal in Angriff nehmen.
Ich hoffe du verstehst meine wirren Gedanken und schicke dir ganz liebe Grüße von der stürmischen Ostsee
Sonja
Hallo Sina,
ein sehr interessanter Beitrag, danke dafür! Ich bekomme diese “Buchvergleiche” gar nicht so mit, sehe aber auch, dass in allen Bereichen “Follower” eine immer größere Rolle spielen. Letzten Endes setzt man sich aber damitselbst zu sehr unter Druck, wirkt vielleicht irgendwann nicht mehr authentisch und hat keinen Spaß mehr, an dem, was man tut.
Ich freue mich über jeden neuen, interessanten Blog, den ich entdecke und schaue auch nicht, wie viele Follower er hat.
LG
Sonja