
Leseeindruck: Libellenmagie
Libellenmagie
B.E. Pfeiffer
241 Seiten
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von der Autorin erhalten – das hat aber keinen Einfluss auf meine Meinung
Ein Buch über Götter? Und dazu dieser Klappentext? Her damit!
Hermes ist zwar namentlich kein Unbekannter, aber tatsächlich habe ich über ihn noch nichts gelesen – insofern war ich sehr gespannt, was die Autorin aus ihm macht. Bekannt als Götterbote, aber auch der Gott der Diebe – das bietet eine Menge Potenzial und dieses fand ich auch größtenteils gut umgesetzt. Der Anfang zog sich für mich ein bisschen – klar, es war wichtig, die Charaktere und deren Besonderheiten erstmal vorzustellen aber ich fand, dass es sich zu oft wiederholte. Jaaaa, Hermes findet Shenan toll, das könnte etwas ganz besonderes sein und er will sie eigentlich nur beschützen durch sein Verhalten. So weit so gut: Das wurde mehr als deutlich gemacht und ich war froh, als es dann endlich in die richtige Richtung ging. Ein Abenteuer um die verschollenen Schätze der Libellenmagie. Die Götter, deren Leben im Olymp und auf der Erde fand ich unglaublich spannend – besonders wenn man sich nicht selbst verraten darf, die “normalen” Menschen aber die Geschichte ganz anders erzählen. Muss schwer sein, sich da nicht zu verraten. Oder man steht wie ein Trottel da – dann muss man sich aber auch dementsprechend verhalten und seine Rolle anpassen.
Einerseits war es überraschend, aber irgendwie habe ich den Verlauf grob so erwartet. Kennt Ihr das, wenn Ihr euch recht sicher seid, es dann aber verwerft, weil es nicht sein kann und es dann doch so kommt? Nein? Vielleicht bin nur ich so seltsam – aber die Autorin hat es geschickt gelöst, sodass ich nochmal zurückblättern musste und alles ergab doch Sinn.
Hermes konnte mich in diesem Teil leider nur bedingt von sich überzeugen. Teilweise konnte ich seine Beweggründe nachvollziehen, teilweise war er mich aber zu sehr Weichei und zu jammerig – Shenan als Gegenpart fand ich, besonders zu Ende hin gelungener und auch facettenreicher dargestellt. Dazu kamen neue Begleiter, die mir sehr gut gefallen haben und die mein kleines Highlight der Geschichte waren.
Auch wenn mich Teil 1 noch nicht vollends begeistert hat, will ich dennoch wissen, wie es weitergeht und ich hoffe, dass die folgenden mehr an Spannung und Fahrt aufnimmt. Das letzte Drittel fand ich fesselnd, davor war ich nur zwischenzeitlich gepackt. Ich wünsche mir mehr Spannung, mehr Bäm, mehr Action – die Geschichte bietet sich dafür an und das Ende lässt darauf hoffen, dass da noch einiges kommt.
Wer gerne Geschichten über Götter liest und dabei Gefühle und ein rätselhaftes Abenteuer erleben möchte – dem kann ich Libellenmagie, trotz meiner Kritikpunkte ans Herz legen. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil!
Das Buch
Eigentlich will Hermes nur ein ruhiges Leben führen, unbehelligt von den anderen Göttern und mit gelegentlichen Spezialaufträgen als Dieb. Denn diese Aufträge lenken ihn von der einen Sache ab, die er nicht haben kann, und zwar Shenan, seine Vorgesetzte im Museum.
Als eines Tages der wohlhabende Mr Bourne auftaucht, um Hermes für einen Diebstahl anzuheuern, weiß dieser bereits, dass etwas mit seinem Auftraggeber nicht stimmt, und will ablehnen. Doch Mr Bourne nutzt die Zuneigung des Gottes zu Shenan und bringt ihn so dazu, gemeinsam mit ihr nach Bangkok zu fliegen, um ein Armband zu stehlen.
Allerdings ahnt Hermes zu diesem Zeitpunkt noch nicht, mit welchen Mächten er sich einlässt, und stolpert so ungewollt in ein lange verschollenes Geheimnis: jenes der Libellenmagie.Quelle: B. E. Pfeiffer

