
Leseeindruck: The Loop
The Loop. Das Ende der Menschlichkeit
Ben Oliver
Carlsen Verlag
402 Seiten
Das März-Buch unseres Buchclubs: The Loop. Tatsächlich wurde ich schon vor dem Lesen total angefixt – denn Diana von Magictimes hat Ende Februar “nur kurz reinlesen” wollen – und die Lesefortschritte, über die sie uns auf dem Laufenden gehalten hat, waren schon vielversprechend. Und das, obwohl sie das Genre nicht mal sonderlich mag. Ich liebe ja dystopische Bücher total – all diese unterschiedlichen Zukunfts-Welten und -Szenarien, die in diesen Büchern erschaffen werden finde ich unglaublich faszinierend und teilweise auch absolut vorstellbar.
The Loop spielt in einer brutalen Zukunft, die wir durch den Protagonisten Luka kennenlernen dürfen. Luka sitzt im Gefängnis – warum und weshalb, das gilt es im Laufe der Geschichte zu erfahren, aber dank der immer mal kleinen hingeschmissenen Bröckchen war ich schon ziemlich neugierig. Sobald man in diesem Gefängnis, dem Loop, sitzt, hat man eigentlich keine Perspektive mehr außer vielleicht: überleben, aber viel mehr ist es nicht. Ich weiß nicht, ob ich diese ganzen Prozeduren mitgemacht hätte – denn im Loop hat man nur seine tägliche Routine und das Highlight ist eine Stunde Hofgang am Tag und der Besuch der Wärterin, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirklich viel für die Insassen macht. Ich LIEBE es übrigens, wie der Autor andere Bücher in die Geschichte eingebaut hat und Lukas Gedanken dazu. Tja, ansonsten ist man im Loop eigentlich nur Energie-Spender und das muss wirklich brutal schmerzhaft sein.
Alle Insassen des Loops warten eigentlich nur auf ihre Hinrichtung zu der sie verurteilt wurden – sie können sich aber “Aufschübe”geben lassen – weiterleben, aber dafür müssen sie an Experimenten jeglicher Art teilnehmen… Schwere Entscheidung: Am Leben bleiben und das alles irgendwie durchstehen? Und wenigstens weiterleben? Ohne große Hoffnung aber wenigstens Leben.
Ich fand den Alltag, diese Eintönigkeit und das immer wiederkehrende genial gemacht. Manche mögen es langweilig finden, ich fand es unglaublich gut dargestellt. Und dann: geht es irgendwann so richtig los und es wurde schnell. Ereignisreich. So richtig brutal. Ich frage mich selbst, seit wann ich auf so brutale Szenen stehe, das habe ich schon in Blacksmith Queen gefeiert, wenn es so richtig zur Sache ging und es blutig wurde. Wobei man diese Bücher null miteinander vergleichen kann, dieses hier ist düster und manche Szenen sind auch echt verstörend….
Ich habe das Buch, wie auch Diana, wirklich schnell gelesen, weil es eine unglaubliche Sogwirkung hat. Ruhig und eintönig, schnell und rasant, bääm, überaschend, ruhig und eintönig, und dann bitte was? Das Ende hat mich kurzzeitig verstört zurückgelassen und ich musste echt drüber nachdenken, was da jetzt Sache ist. Ich mag so was ja! Ruhig und eintönig ist, wie oben angemerkt, übrigens absolut positiv zu bewerten, weil es so gut passt und einfach krass genial widerspiegelt, wie monoton der Alltag ist.
Ich fand das Buch wirklich gut und mochte es, wie der Autor das Tempo gewechselt hat. Und ich habe oftmals echt nicht vorhergesehen, was als nächstes kommt.
Teil zwei will ich unbedingt noch lesen – es dauert aber noch, bis es erscheint. Vielleicht sollte ich mir eine kurze Inhaltsangabe (mit allen wichtigen Informationen) aufschreiben, damit ich eine Zusammenfassung habe, wenn es dann endlich los geht… Ich hasse mein schlechtes Gedächtnis. Aber ich liebe dieses Buch!
Das Buch
Jeder Tag im Loop ist die Hölle. Seit zwei Jahren sitzt Luka im Hightech-Jugendgefängnis und wartet auf seine Exekution. Eingesperrt in einer dunklen Zelle, lässt er einmal am Tag die schmerzhafte Energie-Ernte über sich ergehen, die ihm jegliche Kraft raubt. Die immergleiche Routine zerrt an seinen Nerven – bis sich alles ändert. Wachen verschwinden, Insassen nehmen sich das Leben, ein Ausbruch aus dem Loop scheint nun möglich. Doch Gerüchten zufolge kursiert draußen ein Virus, das Menschen in Killermaschinen verwandelt. Und plötzlich ist ungewiss, wo die größere Gefahr lauert …
Düster, brutal und spannend von der ersten bis zur letzten Seite – ein dystopischer Thriller, der nicht mehr aus der Hand zu legen ist.
Quelle: Carlsen Verlag

