
Leseeindruck: Zwei Wochen & alles
Zwei Wochen & alles
Maja Overbeck
340 Seiten
Ich danke der Autorin und prointernet Bookmark für das Rezensionsexemplar, das hat keinen Einfluss auf meine Meinung.
Ein neues Buch von Maja Overbeck und dieses Mal mit italienischem statt norddeutschem Flair. Und mal ehrlich: Können wir alle nicht ein wenig Urlaub und Abwechslung gebrauchen? Mir geht es auf jeden Fall so und deshalb habe ich mich unglaublich auf dieses Buch gefreut.
Gleich die positiven Dinge vorweg: Das Buch sprüht nur so von Urlaubsflair und italienischem Lebensgefühl. Inmitten von Cappuccino, Vino, Limoncello und jeder Menge italienischer Wörter hat mich die Autorin mitgenommen unter die Sonne Italiens. Die Autorin schreibt lebendig und bildreich, aber das kannte und mochte ich schon bei ihren vorherigen Büchern. Schon bei ihrem letzten Buch hatte ich die Kulisse ständig in meinem Kopf – auch hier konnte ich die Sonne auf meiner Haut spüren, sah die Olivenhaine und Pinienbäume und hatte ein dringendes Bedürfnis nach Urlaub. Das Setting ist ein Traum – egal ob die Kulisse oder die Atmosphäre!
Was mir auch sehr gut gefallen hat, dass die Autorin es geschafft hat, mich neugierig zu machen. Irgendwas musste da sein. Aber was? Es dauerte, bis sich die Puzzlestücke in meinem Kopf zusammenfügten, aber dann war es irgendwann so klar und eindeutig. Familie & Freundschaft sind insgesamt ein großer und wichtiger Teil der Geschichte und ich mochte, wie sich die Fäden der Vergangenheit mit der Gegenwart verbanden.
So sehr ich das Setting und die Atmosphäre geliebt habe, womit ich mich leider nicht ganz so anfreunden konnte, waren die Charaktere. Bei den Protagonisten Juli & Ruben ist bei mir der Funke nicht so ganz übergesprungen, sowohl beim Typ als auch bei der gegenseitigen Anziehung. Manchmal waren sie mir zu viel und zu dramatisch, insbesondere Juli. Einerseits alles nachvollziehbar und ich bin mir sicher, dass die Reaktionen nicht völlig daneben sind, aber ich, die ich ja doch einen Hang zu Harmonie habe, war manchmal erschrocken über die Art und die leidenschaftlichen Emotionen. Der Anfang des Urlaubs, in den Juli mit ihrer Arbeitskollegin startet, beginnt mit einem absoluten Desaster. Was für ein Albtraum! Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie ich reagieren würde, aber ich fand sowohl Juli als auch Becca, die einfach grottenunsympathisch ist, daneben. ABER vieles erklärt sich selbst im Laufe des Buches und so konnte ich ihre Art nachträglich verstehen. Juli ist eine Protagonistin, die sich im Laufe des Buches entwickelt – zum Glück.
Die Nebencharaktere haben das Buch in Bezug auf die Charaktere für mich gerettet. Luna & Nick, die selbst einiges zu klären haben, sind die Stars der Geschichte für mich. Absolut sympathisch und liebenswert, ein bisschen verrückt und einfach herrlich.
Jede Menge “Dolce Vita”, Urlaub im Kopf und dazu Charaktere, die einen Haufen Emotionen versprühen. Auch wenn mich die Protagonisten nicht ganz für sich einnehmen konnten, empfehle ich das Buch für einen Ausflug mit viel Sommergefühl.
Das Buch
„Sein Blick ließ sie vergessen, dass es kompliziert war. Dass sie die Stunden, die noch vor ihnen lagen, genießen würden und alles andere … vediamo.“
Eigentlich sollte es ein traumhafter Freundinnenurlaub in Italien werden. Doch dann erfährt Juli beim ersten Cappuccino, dass ihr Freund sie seit Jahren betrügt. Und auf einmal steht sie alleine da. Ohne Fahrerin, ohne Gepäck, dafür mit gebrochenem Herzen und mitten an der Autobahn.
Rettung naht in Form der schrägen Luna, die Juli nicht nur vom Trampen erlöst, sondern auch noch überredet, mit ihr bis nach Apulien zu fahren – ausgerechnet in den Ort, in dem Juli viele Sommer ihrer Jugend verbracht hat. Juli stimmt ein, denn ein bisschen Dolce Vita zur Ablenkung kann ja nicht schaden – oder doch?
Als auch noch der wortkarge, aber umso attraktivere Berliner Ruben zu den ungleichen Frauen stößt und Julis verwirrtes Herz mehr zum Schwingen bringt, als ihr lieb ist, nimmt ihr Urlaubsplan B Wendungen, für die sie so gar nicht bereit ist …Ein romantischer Roadtrip ans Meer mit viel Humor, Sehnsucht und italienischem Wind in den Haaren.
Quelle: Maja Overbeck

