Rezensionen

Rezension: Game over

Game Over
Stephanie Mühlsteph
Papierverzierer Verlag
297 Seiten

Klappentext:
Etta ist die beste Läuferin ihres Teams und Anwärterin auf ein Stipendium an einer Sporteliteuni. Einfach laufen und alles vergessen, das ist genau ihr Ding. Vielleicht bekommt sie so auch die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, die sich sonst immer mehr für ihren jüngeren Bruder Finn interessiert haben – ein Computer-Nerd, der mehr Probleme hat, als man mit ADHS begründen kann.
Der neuste Hype für ihn ist das Spiel “Bishamonten”. Obwohl ihre Eltern oft auf Geschäftsreise sind, sorgen sie sich zumindest insoweit um Finn, dass sie Etta damit beauftragen, ein Auge auf ihren Bruder in diesem eSport zu werfen, damit seine schulischen Leistungen nicht weiter abfallen. In dem Gefühl, ihren Bruder zu verraten, begibt sich Etta trotzdem in diese Welt, in der sie offenbar wie im täglichen Leben Leistungen abrufen muss und dem nicht immer so angenehmen Sozialverhalten anderer gegenübersteht.
Mobbing, tägliches Training und der Umgang mit Substanzen werden zu einem fragwürdigen Strudel, der Etta und Finn alles abzuverlangen scheint und an die Grenzen bringt, bei deren Überwindung sie auf sich allein gestellt sind. Denn dort draußen ist nicht jeder dein Freund, nur weil er das sagt.

Meine Meinung:
Erst einmal vielen Dank an den Papierverzierer Verlag – ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, das hat aber keinen Einfluss auf meine Meinung.

Puuhh, diese Rezension wird sehr schwierig ohne Spoiler – ich versuche aber mein Bestes:

In mir schlagen bei diesem Buch zwei Herzen. Das eine sagt: Wow! Während des Lesens war ich wirklich gepackt. Es war total spannend und ab einem bestimmten Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es weitergeht. Die Idee, wie Etta in das Spiel gerät, wie es immer mehr Platz in ihrem Leben und ihren Gedanken einnimmt – absolut nachvollziehbar. Etta ist eine Kämpferin, sie gibt nicht auf – und sie will ALLES schaffen.

Ich bin eigentlich recht schnell und gut in das Buch gekommen. Anfangs sind es zwar viele Namen und Begriffe – aber das war kein großes Problem für mich. Selbst ich als “Nicht-Gamerin” konnte den Kämpfen folgen und fand die Szenen und den Zusammenhalt des Teams gut geschrieben. “Ich kann mein Team nicht im Stich lassen!” – auch wenn Etta quasi hoffnungslos überfordert ist mit ihrem Leben, das ist ihr wichtig.

Was mir auch echt gut gefallen hat: Im Hintergrund kann man dann auch noch die Gedanken eines anderes lesen – hui, ich war wirklich gespannt, wie die Geschichte verlaufen wird und wie Etta es schafft, diesem Strudel zu entkommen.

Das andere Herz hingegen ist, insbesondere nach dem Ende, ziemlich ernüchtert. Das Ende kam mir viel zu schnell! Ich saß auf der Couch und dachte: “Das kann es doch jetzt nicht einfach gewesen sein?” Je mehr ich über das Buch dann nachdachte, desto mehr gab es, was mir fehlte. Einiges blieb oberflächlich, manches wurde für mich nicht genügend behandelt. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass das Korrektorat das Ende nicht gelesen hat. Es ist ganz schwer, die Kritikpunkte zu nennen, denn dann würde ich euch zu viel verraten.

Fazit für mich: Eine Geschichte mit ganz viel Potential und einem spannenden Thema. E-Sport rückt immer mehr in die Öffentlichkeit, hat Potential auch olympisch zu werden und es ist erstaunlich, wie anstrengend es ist, es richtig sportlich zu betreiben – wer einen Jugendthriller zu diesem Thema lesen möchte, der wird sicherlich, wie auch ich, gepackt von dem Thema sein.
Es hätte wirklich richtig gut werden können, aber mir persönlich fehlte so manches und auch das Ende hat mir leider die Story etwas verdorben. Für Jugendliche, die Zielgruppe, ist das Buch vielleicht besser geeignet, vielleicht habe ich auch einfach zu viel hinterfragt. Und man muss ja auch dazu sagen: Geschmäcker sind unterschiedlich. Für mich war das Ende nicht das Beste, andere mögen es vielleicht genau so.


Hat jemand von euch das Buch schon gelesen? Gerne verlinke ich zu eurer Rezension.

 

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