
Rezension: Nation Alpha
Nation Alpha
Christina Thomas
Zeilengold Verlag
252 Seiten
PanemChallenge 2018: Monatsfeld März, Strafe (die Omegas werden schon bei den leichtesten Vergehen schwer bestraft)
Klappentext:
Ich bin eine Omega. Wir werden als Sklaven für die Königsrasse der Alphas gezüchtet und haben keine Rechte, keinen Namen, kein Leben. Man behandelt uns nicht wie Menschen, sondern wie Ware. Nach dreihundertjährigem Martyrium wollen die Alphas uns auslöschen und durch Maschinen ersetzen. Meine Zeit ist abgelaufen, falls der verzweifelte Rettungsplan nicht gelingt. Doch wer würde darauf bauen, wenn die sogenannten Retter selbst Alphas sind? Kann ich ihnen vertrauen oder ist unser Untergang bereits besiegelt?
Meine Meinung:
In dem Buch betreten wir eine futuristische, getrennte Gesellschaft, die man aus den Augen einer Omega betrachtet. Omegas sind in dieser Nation Sklaven – Dunkelhäutige, die nur dafür gezüchtet wurden, um den weißen Alphas zu dienen.
Omegas haben keinerlei Rechte. Auch Gefühle sind Ihnen nicht erlaubt. Sie sollen dienen, den Blick gesenkt halten und sich nicht einmischen. Ihr einziger Lebenszweck ist es, den Alphas zu dienen. Um absoluten Gehorsam zu erreichen, werden sie von Geburt an bestraft und unterdrückt. Solange, dass sie selbst daran glauben, keine ebenbürtigen Menschen zu sein.
Bei den kleinsten Vergehen, oder auch nur wenn es den Besitzern danach ist, werden sie aufs schlimmste bestraft. Aus der Sicht von Grace, unserer Protaginistin, sieht man die fürchterliche Situation, die ständige Angst, etwas falsch zu machen.
Die Protagonistin ist meiner Meinung nach trotz ihrer Vergangenheit immer noch sehr stark und mutig. Sie hat das Pech (oder auch Glück) in das Haus des Führers der Nation versetzt zu werden, einem sehr grausamen Mann. Allerdings begegnet sie hier Charakteren, die ihre Gedanken und Gefühle ins Wanken bringen. Sind doch nicht alle Alphas so, wie sie sie kennt? Grace lernt viel und muss vielleicht sogar ihr eigenes Weltbild überdenken.
Ich habe oft mit Grace gelitten, in ständiger Angst zu leben – selbst wenn man nicht selbst Schuld ist, kann man bestraft werden – ein ganz fürchterliches Gefühl. Und das hat die Autorin auch wirklich gut umgesetzt.
Grundsätzlich ist die Geschichte sowohl ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber auch, wie manche Menschen, auch heutzutage, noch die Welt sehen und sie sich wünschen. Im Nachwort geht die Autorin nochmal gezielter darauf ein – und sie hat so was von Recht!
Das Buch ist wirklich gut geschrieben und hat mich ständig mitfiebern lassen.
Der einzige Kritikpunkt den ich habe: irgendetwas hat mir gefehlt in Bezug auf die Gefühle. Die Liebesgeschichte hat sich mir bis zum Schluss nicht ganz erschlossen, da konnte ich auch nicht recht mitfühlen – aber das ist eher Jammern auf höherem Niveau.
Wer gerne Dystopien mit ernsterem Hintergrund liest, ist mit diesem Buch gut bedient.

